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Ihr Lieben,
heute übernehme ich noch einmal! Vor acht Wochen ist Kalle gestorben. Wir sind immer noch ein wenig traurig und sprechen häufig von „den Dackeln”. Oft habe ich auch das Gefühl, dass Kalle zu Hause um die Ecke kommt und um ein Leckerchen bettelt. Aber es wird weniger. Ich werde häufig gefragt, ob wir uns wieder einen zweiten Hund anschaffen möchten. Das kann ich im Moment ganz klar verneinen. Ich finde, dass man Kalle nicht sofort durch einen anderen Hund ersetzen sollte, denn auch die Trauer um einen Hund braucht ihre Zeit. Und die wollen wir uns lassen.
Wie es Emil mit der Situation geht, kann ich sehr schwer beurteilen. Er ist ruhiger geworden, was aber auch an seinem mittlerweile gesetzten Hundealter von fast 12 Jahren liegen mag. Die sieht man ihm überhaupt nicht an – kein einziges graues Haar, kein grauer Bart. Und manchmal benimmt er sich wie ein Welpe, etwa wenn wir Fangen spielen. Das macht er immer noch so begeistert wie als junger Hund und rast mit wehenden Ohren durch die Zimmer oder den Garten. Bei Spaziergängen achtet er viel mehr als früher darauf, dass sein Rudel zusammenbleibt. Wir lassen ihn kaum noch allein zu Hause und ich nehme ihn auch mit zu beruflichen Terminen. Die meisten freuen sich sehr, wenn Emil dabei ist.
Emils Ruhezeiten sind viel länger geworden. Vielleicht liegt das ja daran, dass ich ihm meinen sehr alten Daunenmantel geopfert habe. Der liegt jetzt in seinem Körbchen und Emil liebt es, es sich darin gemütlich zu machen. Dann kann noch nicht mal ein Klingeln an der Haustür ihn dazu bewegen, aufzustehen. Er darf auch weiterhin beim Junior übernachten und begibt sich schon früh am Abend in Richtung Bett. Überhaupt ist Kuscheln gerade schwer angesagt. Und was gibt es Gemütlicheres, als in der Adventszeit mit einem kleinen Hund auf dem Schoß auf dem Sofa zu sitzen und zu lesen? Emil und ich freuen uns auf die „Leserunden” und wünschen Euch ebenfalls eine kuschelige Vorweihnachtszeit!
Sybille & Emil
