Dackel Emil bellt: Terrier-Hündin Paula packt aus!
Sybille

„Glück auf vier Pfoten“ heißt ein neues feines Buch über Frauen und ihre Hunde, herausgegeben von Jürgen Christen. Ich durfte Paula interviewen, die Terrier-Hündin des Herausgebers. Die wohnen nämlich sozusagen bei uns um die Ecke. Und Paula und ich haben schon öfter miteinander gespielt. eine Kolumne von unserem Blog-Dackel Emil

Fräulein Paula, wie ist Ihr Herrchen denn auf die Idee gekommen, ein Buch über Frauen und ihre Hunde zu machen? Haben Sie dabei eine Rolle gespielt?

Es ist schon über zehn Jahre her (da war ich noch nicht geboren), als mein Herrchen bereits das Buch „Musen auf vier Pfoten“ – Schriftsteller und ihre Hunde herausgebracht hatte. Heute würde der Untertitel natürlich Schriftstellerinnen und ihre Hunde heißen, aber die Gender-Debatte gab’s damals bei den Menschen ja noch nicht. Tatsache ist: Herrchen war schon seinerzeit bei den Recherchen zum Buch darüber verwundert, wie viele Hunde sich eine Schriftstellerin bzw. einen Schriftsteller halten und was für eine große Rolle wir Fellnasen in ihrem Leben spielen. Das besagte Buch verkaufte sich wie geschnitten Wurst, und Herrchen wollte unbedingt einen weiteren Band zu diesem Thema veröffentlichen, weil es viele Autorinnen gab, die er aus Platzgründen im ersten Buch nicht berücksichtigen konnte.

Haben Sie Ihr Herrchen denn darin bestärkt, das neue Buch zu machen?

Ich hielt eigentlich gar nichts davon, weil ich lieber mit ihm in den Wald zum Schnüffeln gegangen wäre, als von meinem Körbchen aus zuzuschauen, wie Herrchen sich durch die Weltliteratur und Biografien von Schriftstellerinnen arbeitet. Aber wenn’s dem Menschen gut geht, freut sich schließlich der Hund, und so habe ich ihn machen lassen. Und ich habe Herrchen auch darin bestärkt, sich auf schreibende Frauen und ihre Hunde zu konzentrieren.

Warum?

Dumme Frage: Frauen und Hunde sind doch seit tausenden von Jahren eine natürliche Einheit. An der Seite von Frauen mussten die Hunde nämlich nicht jagen, Fährten lesen und kämpfen, sondern fanden Geborgenheit, Zuwendung und vor allem Nahrung. Ich will hier nicht den Geschlechterstereotypen das Wort bellen, aber an der Seite von Frauen fühlen wir Hunde uns einfach wohler. Besonders spannend finde ich in diesem Zusammenhang auch den vorwiegend weiblichen Hunde-Kult der wilden 1920er Jahre, als die Frauen alte Zöpfe abschnitten und die Vorrechte der Männer eroberten. Da haben wir Hunde kräftig mitgeholfen. Das kann man in dem neuen Buch alles nachlesen. Es waren vor allem starke, emanzipierte Frauen, die unsere Unterstützung suchten.

Gibt es viele Autorinnen mit Hunden? Und bevorzugen diese außer Dackeln und Terriern vielleicht noch andere Hunderassen?

Anders herum: Ich habe den Eindruck, dass es kaum Schriftstellerinnen von Bedeutung gibt, die keinen Hund an ihrer Seite haben. Aber was mich schockiert hat: Terrier und vor allem auch Dackel findet man an ihrer Seite eher selten. Die mögen offensichtlich lieber diese großen Köter. Ich weiß nicht, ob sie damit angeben wollen oder ob sie sich damit vor den männlichen Menschen schützen wollen. Aber wir können doch auch in die Waden beißen!

Nach welchen Kriterien hat Ihr Herrchen die Texte ausgesucht?

Ich habe bei der Auswahl der Texte, an der ich natürlich beteiligt war, darauf geachtet, dass mit Virginia Woolf, Elizabeth von Arnim oder Dorothy Parker sowohl Schriftstellerinnen von Weltrang dabei sind, als auch deutsche Gegenwartsautorinnen wie z. B. Zora Del Buono oder vor allem Juli Zeh, die ich besonders gern mag und von der ich immer ein Buch im Körbchen habe.

Welches ist denn ihre Lieblingsgeschichte?

Ganz klar der Beitrag von Dunja Hayali. Die ist zwar keine Schriftstellerin im eigentlichen Sinn, sondern eher eine Sportjournalistin, aber was die über das Zusammenleben mit ihrer Hündin Emma schreibt, das hat mein Hundeherz doch schneller schlagen lassen.

Wahrscheinlich hat Ihr Herrchen sehr viel Zeit mit diesen fremden Hunde-Geschichten verbracht. Hat das genervt oder gab es leckere Entschädigungen?

Manchmal war es schon nervig. Andererseits gab es aber auch mehr Leckerlis als sonst, denn wenn Herrchen ein schlechtes Gewissen mir gegenüber hat oder nicht gestört werden will, gibt’s immer einen Kauknochen. Kein Wunder, dass ich zugenommen habe in der Zeit!

Gibt es nach „Glück auf vier Pfoten“ ein weiteres Buch über Männer bzw. Schriftsteller und ihre Hunde?

Ich würde Herrchen schon wegen der vielen Leckerlis, mit denen ich dann wieder ruhiggestellt werde, auf jeden Fall darin bestärken. Aber dann bitte auf dem Cover nicht diese komischen Mopsdoggen abbilden, oder was das für Kollegen sind, sondern bitte einen Terrier  – oder meinetwegen auch einen Dackel.

Liebes Fräulein Paula, herzlichen Dank für das Gespräch.

„Glück auf vier Pfoten“ von Jürgen Christen ist bei blue notes im Verlag Ebersbach und Simon erschienen

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8 Kommentare
  • Katja sagt:

    Lieber Emil,
    ich habe Dein wunderbares Interview mit Paula gerade meinem Dackel Lola vorgelesen und wir haben sehr gelacht. Dass sich Bücher „wie geschnitten Wurst“ verkaufen, konnte Lola besonders gut nachvollziehen.
    Herzliche Grüße,
    Katja & Lola

  • Lina sagt:

    Hallo Emil,

    danke für den feinen Tipp! Das Buch muss ich gleich lesen. Leider habe ich zwar keinen Hund, aber auch keine Katze. Sag mal, wie geht es eigentlich Kalle, der doch sehr krank ist?

    Grüße an euch beide
    es ist immer schön von euch zu hören
    Lina

  • Emil sagt:

    Liebe Katja,

    ja, Fräulein Paula ist genauso eloquent wie ihr Herrchen und seeeeeehr amüsant! Wie schön, dass Dir und Lola das Interview gut gefallen hat.

    Herzliche Grüße natürlich auch an Lola
    Emil

  • Emil sagt:

    Hallo Lina,

    vielen Dank für Deine liebe Nachfrage. Kalle geht es mittlerweile ganz gut und ich soll ganz lieb grüßen. Seine Physiotherapeutin ist sehr zufrieden mit ihm. Und Frauchen und ich finden, dass er mit seiner Blindheit gut zurecht kommt. Im Haus findet er alles auf Anhieb, vor allem weiß er ganz genau, wann und wo es etwas zu Futtern gibt. Löcher buddeln wir im Garten jetzt zusammen: Ich buddele vor und Kalle vertieft meine Vorarbeiten dann.

    Demnächst gibt es auch wieder einen Kalle-Post.

    Liebe Grüße
    Emil

  • Lieselotte sagt:

    Lieber Emil,
    Frauchen lässt Dir für den wunderbaren Buchtipp danken. Sie hat mir schon vorgelesen und auch ich finde das Buch sehr interessant genau wie dein Interview mit Fräulein Paula.
    Selbst würden mich auch noch Tipps zu Hundemode freuen, speziell Strick trage ich bevorzugt allerdings nur wen es sich nicht vermeiden läßt denn im Normalfall reicht ein gepflegtes Fell völlig aus. Barbour Hundepullis gefallen Frauchen . Hast du Tipps und Erfahrungen die du mit uns teilen könntest? Auf weitere Posts von Dir und Kalle freu ich mich sehr.
    Mir lieben Grüßen,
    Oxana

  • Emil sagt:

    Hallo Lieselotte,

    danke für Deinen Tipp. Da wir selber Hundepullis nicht so zugeneigt sind, haben wir das Thema auch eher vernachlässigt. Aber die Wünsche unserer LeserInnen sind uns Befehl. Wir kümmern uns um Fashion-Ratschläge. Bis dahin können wir Dir bei regnerischem und kaltem Herbstwetter einen Wachsmantel ans Herz legen, den wir hier https://www.lady-blog.de/waxwerke-mantel-fuer-dackel/ vorgestellt haben.

    Viele Grüße
    Emil und Kalle

  • Sandra T. sagt:

    Hallo Lieselotte, liebe Oxana,

    mein Herrchen hat mir einen maßgeschneiderten Pullover von ViszlaTea anfertigen lassen, die gibt es sogar in der Version ‚regentauglich‘. Ich bin ein verfrorenes Jagdhundemädchen aus Spanien, mittelgroß und sehr glücklich, dass ich meinen wärmenden Pullover tragen kann bei entsprechend ungemütlichem Wetter. (Die Herrschaft hätte niemals geglaubt, dass sie mal zur sogenannten „Hundemantel-Befürworter-Fraktion“ gehören würde eines Tages …)

    Ich belle fröhlich einen Gruß an Euch

    Ella

  • Anna-Maria Ackel sagt:

    Dein Beitrag ist wirklich sehr schön geschrieben. ich habe Dein wunderbares Interview mit Paula gelesen und musste so lachen! Vielleicht gibt es ja weitere Buchprojeke… wer weiss.

    Herzliche Grüße, Anna-Maria

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