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{Werbung*} Vor ein paar Jahren habe ich Euch gezeigt, wie man das Konzept einer „Capsule Wardrobe“, also einer handverlesenen, kompakten Garderobe, für Teenager-Jungs umsetzen kann. Auch meine minimalistische Baby-Erstausstattung folgt den Prinzipien einer Capsule Wardrobe und lässt sich natürlich auch auf den Kinder-Kleiderschrank übertragen. Wollt Ihr die Garderobe unseres bald zweijährigen Mädchens sehen? von Virginia
Warum eine Capsule Wardrobe?
Die Capsule Wardrobe war für mich vor einigen Jahren ein absoluter „Gamechanger“. Eine Garderobe, bestehend aus zeitlosen und hochwertigen Stücken, die sich untereinander optimal kombinieren lassen, hat meinen Alltag definitiv verändert. Vorbei die Zeiten, in denen ich einen vier Meter langen, vollgestopften Kleiderschrank und trotzdem nichts anzuziehen hatte. Heute stehen mir genau 75cm Schrank zur Verfügung, die alles beinhalten, was ich brauche. Und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass eine regelmäßige Selbstreflexion und Kaufen mit Bedacht nicht nur der Umwelt gut tun, sondern vor allem auch uns selbst. Diese Grundhaltung möchte ich auch meinen Kindern mit auf den Weg geben und bei unserem Großen hat sie sich bereits bewährt. Unsere kleine Maus wächst nun von Beginn an minimalistisch auf und hat, trotzdem sie vergleichsweise wenig besitzt, immer noch mehr als genug. Ein besonderes Augenmerk lege ich von Beginn an auf ihre Garderobe – sie soll hochwertig, schick, funktional und dennoch bequem sein, aus natürlichen Materialien bestehen und so langlebig sein, dass die Kleidungsstücke bestenfalls mehrere Kinder begleiten können.
Neuanschaffungen durchdenke ich genau und überprüfe Aspekte wie Produktionsbedingungen, Materialien, Langlebigkeit und mögliche Recyclemöglichkeiten – alleine das grenzt die in Frage kommenden Produkte schon ganz von selbst ein
Die 5 Vorteile einer Capsule Wardobe für Kinder
1. Mehr Platz: Insbesondere für Familien mit wenig Platz ist eine Capsule Wardrobe Gold wert! In unserem Fall brauchten wir in den knapp 2 Jahren seit der Geburt unserer Tochter keine Wickelkommode oder Kleiderschrank. Alle Kleidungsstücke passen bislang in 3 Körbchen: Je ein Körbchen für Hosen, T-Shirts und Pullis bzw. Schlafanzüge, Bodies und Kleider sowie ein kleines Körbchen für Accessoires wie Strümpfe, Strumpfhosen, Schals und Mützchen.
2. Weniger Entscheidungen und weniger Diskussionen: Ihr müsst morgens nicht ewig überlegen, was Ihr Eurem Kind anzieht und wie Ihr die Teile untereinander kombiniert, sondern habt nahezu immer mit zwei Griffen ein passendes Outfit parat. Und wenn Euer Kind selbst aussuchen möchte, könnt Ihr dies mit ruhigem Gewissen zulassen.
3. Besserer Überblick: Weniger Kleidungsstücke erleichtern den Überblick zu behalten. So gerät kein Kleidungsstück in Vergessenheit und Eure Kinder tragen auch alles, was sie besitzen. Schrankleichen gehören der Vergangenheit an!
4. Nachhaltigkeit: „Insgesamt ist die Bekleidungs- und Schuhindustrie für jährlich 4 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen verantwortlich – das sind weltweit 8% des globalen CO2-Ausstoßes und somit mehr als der globale Flug- und Schiffsverkehr zusammen.“ – zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität Krems. Eine Capsule Wardrobe vermeidet Spontankäufe sowie die Anschaffung überschüssiger Kleidungsstücke und schont damit die Ressourcen.
5. Geldersparnis: Dank einer Capsule Wardrobe gebt Ihr insgesamt deutlich weniger Geld für Kleidung aus und Eure Kids sind dennoch immer gut angezogen. Auf den ersten Blick kann hochwertige und nachhaltige Kinderkleidung zunächst teurer wirken. Da viele Sachen aufgrund der guten Qualität aber immer noch neuwertig sind, wenn euer Kind herausgewachsen ist, könnt Ihr diese Kleidungsstücke zu wirklich guten Preisen auf Kleinanzeigen wieder verkaufen.
Wählt klassische Schnitte und gut kombinierbare Farben! Spätestens wenn Eure Kinder sich selbst anziehen wollen, werdet Ihr dankbar für multi-kombinierbare Kleidungsstücke sein
Wieviele Kleidungsstücke benötigt ein (Klein-)Kind?
Prinzipiell kann man natürlich nicht alle Kriterien der Capsule Garderobe für Erwachsene auf Kinder übertragen, denn diese wachsen und können ihre Kleidung nur eine begrenze Zeit tragen. Doch wenn diese wenigen, guten Stücke häufig getragen und noch an andere Kinder weitervererbt werden, kann die Garderobe trotzdem nachhaltig sein. Eine Capsule Wardrobe besteht üblicherweise aus 30-40 Kleidungsstücken. Gerade bei Kindern würde ich mich jedoch weniger an Zahlen als dem individuellen Bedarf orientieren: Wie häufig wascht Ihr? Trocknet Ihr im Trockner oder benötigt Eure Wäsche auf dem Wäscheständer mehr Zeit? Besuchen Eure Kinder bereits den Kindergarten oder sogar einen Waldkindergarten (hier gibt Dani Tipps) und benötigen dafür Wechselkleidung? Spielen sie viel und bei jedem Wetter draußen und benötigen dadurch besonders viel Wechselwäsche? Befindet sich Euer Kind gerade im Töpfchen-Training, sodass ein paar zusätzliche Hosen sinnvoll wären? Hilfreich ist es auch in Outfit-Variationen zu denken statt in Einzelteilen. Ich persönlich möchte maximal einmal wöchentlich waschen und trockne umweltfreundlich auf dem Wäscheständer – das bedeutet, ich benötige Outfits für 8-10 Tage und dementsprechend viele Kombimöglichkeiten.
Eine gut durchdachte Capsule Wardrobe ist auch auf Reisen ein Riesenvorteil: Ihr benötigt nur wenige Kleidungsstücke und könnt problemlos zwei Wochen urlauben, ohne zwischendurch waschen zu müssen
Unsere Capsule Wardrobe mit Indian Affairs
Mir ist enorm wichtig, dass unsere Kinderkleidung aus nachhaltiger Produktion stammt! Mit der Zeit haben sich für uns einige Marken herauskristallisiert, bei denen wir bestimmte Kleidungsstücke immer wieder nachkaufen. Unsere Hauptgarderobe besteht aus der zauberhaften Mode von Indian Affairs. Gründerin Dagmar von Tschurtschenthaler (hier im Interview) lässt die Kleidungsstücke nachhaltig in Indien produzieren und setzt sich für die Bildung junger Mädchen vor Ort ein – toll! Eine gute Funktionalität, bequeme kindgerechte Schnitte und natürliche Materialien sind ihr ebenso wichtig wie ein klassisches, zeitloses Design und eine gute Kombinierbarkeit der Kleidungsstücke. Absolutes Pro ist für mich zudem das gute Preis-Leistungsverhältnis! Meine liebsten Marken zum Ergänzen sind die dänischen Labels Minimalisma und FUB, das französische Label Petit Bateau sowie das amerikanische Brand The Simple Folk. Bei Unterwäsche setzen wir vor allem auf Hess Natur und die Bio-Linie von dm. Alle Marken achten auf die Verwendung von Bio-Baumwolle bzw. mulesing-freier Wolle und produzieren hochwertige und zeitlose Kleidungsstücke.
Siehe auch Howto: 10 Tipps für eine klassische Kindergarderobe
Natürliche Materialien sind für mich das A & O, insbesondere bei Kinderbekleidung! Sie sind angenehm auf der Haut und auch für empfindliche Hauttypen geeignet, nachhaltiger als synthetische Materialien und vollständig recyclebar
Oberbekleidung
– 3 weiße T-Shirts von Petit Bateau
– 3 Blusen/Tuniken (hellblau, pink und weiß) von Indian Affairs
– 3 Pullover (rot, rosa und natur) von Minimalisma, FUB und selbstgestrickt
– 4 Strickjacken (mittelblau, dunkelblau, rosa und natur) von Indian Affairs und Minimalisma
– 3 Leggings (taupe, rosa und creme) von Minimalisma
– 2 Leinenshorts von Play Up
– 1 Jeans (blau) von The Simple Folk
– 1 Jeanslatzhose (blau) von The Simple Folk
– 2 Stoffhosen (mint, dunkelblau) von Indian Affairs
– 3 Kleider (geblümt, kariert und ein Festtagskleid – hier vorgestellt) von Indian Affairs
– 1 Rock (Tartan aus Pink- und Blautönen) von Indian Affairs
– 1 Übergangs- bzw. Sommerjacke aus Baumwolle von Hess Natur
– 1 Woll-Overall (Winter) von Disana
– 1 Matschset von Liewood
Unterbekleidung & Accessoires
– 3 Schlafanzüge von Indian Affairs (Sternchen, Geblümt und Tartan)
– 4 Bodys von Hess Natur
– 4 Paar Strümpfe von MP Denmark (die Besten!)
– 2 Strumpfhosen (braun und creme) von dm
– 2 Mützen (1x Baumwolle, 1x Wolle) von The Simple Folk
– 1 Sonnenhütchen von Tiny People Organics
– 1 Wollschal von The Simple Folk
– 1 Wollhandschuhe von The Simple Folk
– 2 Dreieckstücher aus Wolle-Seide (verhindern Flecken beim Zahnen, angenehm wärmend an kühlen Tagen) von Lilano
Diese Capsule Wardrobe gilt natürlich für Mädchen, für Jungen müsst Ihr allerdings nicht so viel ändern: Statt Kleidern, Röcken und Leggings, gibt’s mehr kurze Hosen, Stoffhosen und Jeans; Blusen laufen bei ihnen als Hemden; Pullis, Shirts und Wäsche bleibt etwa gleich
Achtet auf Funktionalität und Bequemlichkeit! Auch wenn Rüschenblüslein und Spitzenkleidchen noch so niedlich aussehen – es bringt nichts, wenn die Bluse ständig auf dem Bügelhaufen liegt, weil die Rüschen vor jedem Tragen aufgebügelt werden müssen und das Kind das schicke Kleidchen vehement verweigert, weil es zwar schön aber unbequem ist
Noch ein paar Anmerkungen zur Capsule Wardrobe für Kinder
Bei Strickjacken und Pullis achte ich auf jahreszeitlich passende Materialien – für Herbst und Winter hauptsächlich Wolle bzw. Wolle-Seide, für Frühling und Sommer Baumwolle – sowie eine gute Kombinierbarkeit der Farben. Unsere Grundfarben sind klassische Töne wie Blau, Rosa, Natur und Weiß. Natürlich könnt Ihr auch andere Farben wählen – sie sollten nur gut zusammenpassen. Bei T-Shirts haben sich klassisch weiße Shirts als am praktischsten erwiesen. Hosen sollten für verschiedene Einsatzzwecke geeignet sein, z.B. bequeme Wolle-Seide-Leggings für den Alltag. Eine Jeans mit guter Passform (!) bzw. Jeanslatzhose ist robust, ermöglicht viel Bewegungsspielraum und ist dadurch optimal für den Spielplatz, Kindergarten und Play-Dates geeignet. Wählt Kleider so, dass sie als reine Sommerkleider funktionieren, aber auch mit Strumpfhose und einem Strickjäckchen tragbar sind. Ein guter Schnitt (ausreichend lang, nicht zu eng, eventuell mit Bindebändchen im Rücken zur Weitenregulierung) gewährleistet zudem, dass ein Kleid unter Umständen ein Jahr über alle vier Jahreszeiten getragen werden kann. Die Accessoires von The Simple Folk erscheinen auf den ersten Blick teuer, sind aber größenmäßig so ausgelegt, dass sie über mehrere Jahre hinweg passen.
*Die Produkte wurden mir kostenfrei von Indian Affairs zur Verfügung gestellt
- Waldkindergarten: Tipps für eine praktische & stilvolle Garderobe
- Mädchen-Outfit: In Toile de Jouy zwischen Holunder- & Apfelblüte
- Indian Affairs: Kuschelige Tartan-Pyjamas für die ganze Familie
- Die 10 schönsten klassischen Kinder-Modelabels
Liebe Virginia,
eine tolle Liste, die bestimmt viele Mamis inspiriert! Ich habe – spätestens ab Kindergartenalter – deutlich mehr benötigt. Aber es macht ganz bestimmt Sinn erst einmal weniger zu besorgen und dann – nach Bedarf – nachzukaufen. Jeans gab es hier bei uns bis zur Schulzeit gar nicht, dafür wurden Kordhosen heiß geliebt. Und die tollen Leggings von Ralph Lauren haben wir auch in jeder Größe wieder nachgeordert. Wir kaufen Kinderkleidung in der Tat zu 90% gebraucht. Ich habe bei Kleinanzeigen meine Lieblingsfirmen abonniert (neben RL und Petit Bateau auch Jacadi und Cyrillus, wir lieben die Franzosen) und sehe immer wenn etwas neues eingestellt wird. So haben wir schon ganz viele zauberhafte Stücke ergattert.
Herzliche Grüße
Dani
Liebe Dani,
gut dass du das erwähnst: via Kleinanzeigen haben wir auch schon wirklich viele tolle Stücke gefunden – oftmals wie neu oder gar ungetragen!
Gerade Marken wie The Simple Folk, Minimalisma oder Petit Bateau kosten gebraucht nur einen Bruchteil des Neupreises. Wenn man weiß, wonach man sucht, lohnt sich das richtig!
Herzliche Grüße,
Virginia
Vielen Dank für die Beiträge zum Thema stilvolle und minimalistische Kinder- und Jugendgarderobe! Auch der Beitrag zur Teenagermode für Jungs war ganz toll.
Ich versuche, das für unsere Kinder umzusetzen. Allerdings bekommen wir „leider“ regelmäßig aus der Verwandtschaft Erbstücke, die aus Nachhaltigkeitsgründen natürlich gern getragen werden sollen, aber so gar nicht in das Konzept passen. Und es scheint unvermeidbar, dass die Kinder immer wieder Logoshirts mit ihren liebsten Superhelden (Paw Patrol, Spiderman, Ninjago etc.) haben möchten. Die sind ja meist sehr unansehnlich und von Billiganbietern. Ich möchte ihre Bekleidungswünsche aber nicht abwerten und ihnen erklären, dass ich das ganz hässlich finde. Wie geht Ihr mit solchen Wünschen um? (Ich nehme an, jedes Kind möchte ab und zu mal ein Helden-/Glitzer-/Disney- oder sonstwas Shirt haben und ich stehe damit nicht allein da :-)) Blockt Ihr das konsequent ab?
Herzliche Grüße!
Anna
Liebe Anna,
Superhelden/Disney-Shirts wollte unsere Tochter zum Glück nie haben, aber sie hatte eine Phase, in der sie total auf diese Wendepailletten gestanden hat. Wir haben ihr dann zwei Teile (Pulli dezent in Dunkelblau mit silbernem Stern und Streifenkleid mit goldenem Dackel) beim EbayKleinanzeigen geschossen und sie war mehr als happy. Vielleicht findet Ihr da ja auch einen optischen Kompromiss, mit dem ihr beide leben könnt und kauft die Teile zudem secondhand?
Herzlichst, Dani
Wir halten es hier bei den Kindern auch minimalistisch. Das spart auch so viel Arbeit und Platz. Shirts mit Pokémon, Superhelden und Co. gibt es tatsächlich nur als Geschenk zu Weihnachten, Geburtstag etc. So freut sich der Krümel sogar richtig über die sonst ja weniger beliebten „weichen Päckchen“ und ihr Auftritt im Kleiderschrank hält sich in Grenzen :). Und aus Erfahrung kann ich sagen, das Interesse an diesen Sachen verwächst sich irgendwann. Unser Großer (15) ist schon seit geraumer Zeit am liebsten ganz schlicht unterwegs. Streifen und Karos oder hier und da mal ein Hauch Neon am Turnschuh sind für ihn schon das Gewagteste.
Liebe Anna,
du hast natürlich völlig recht; gerade im Kindergarten und auch noch zu Beginn der Grundschulzeit kann der Kinderwunsch doch etwas mit den eigenen Vorstellungen kollidieren! Mein heute 19-jähriger Sohn brannte in dem Alter für Winnie Pooh und Spiderman. Wir haben als Kompromiss ein paar ganz wenige und relativ dezente Teile als Pyjamas bzw. Spielshirts (zum spielen/schmutzig werden draußen) gekauft. So war er happy, hat im Alltag aber Kleidung getragen mit der ich auch gut leben konnte.
Mit zunehmendem Alter hat sich der Wunsch danach dann völlig verwachsen. Meiner Erfahrung nach bringen Verbote diesbezüglich wenig, sondern intensivieren den Wunsch nur noch. Wenn der Wunsch etwas Beachtung findet, wird meist gar keine große Sache daraus. Und eigentlich sind die meisten Kinder immer für einen guten Kompromiss zu haben ;-)
Herzliche Grüße,
Virginia