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Wir beziehen eine Gemüsekiste vom Biogut Wallenburg aus Miesbach. Jeden Freitag wartet sie vor unserer Tür – gefüllt mit knackig-frischem lokalen und biologischen Gemüse der Saison. Meistens lasse ich mich überraschen, gelegentlich tausche ich Gemüse aus oder bestelle noch etwas aus dem Hofladen dazu. Und da ich gerne erfahren möchte, wo und unter welchen Bedingungen mein Gemüse aufwächst, habe ich dem Gut Wallenburg kürzlich einen Besuch abgestattet.
Biogut Wallenburg: Bio-Gemüse aus der Region
Das Biogut Wallenburg von Kameke erreicht Ihr über eine alte Ahornallee. Umgeben von Wiesen liegt es da, am Rande von Miesbach: Das Hofgut mit seinen Gewächshäusern und dem Hofladen, dem namensgebenden Gutsgebäude, einer Eventscheune und ein paar großen Feldern, die mit Rasenmähern und Traktoren bewirtschaftet werden. Dazwischen ein paar Kühe und die weißen Lieferautos mit Biogut-Logo, die man in der Gegend häufiger von Dorf zu Dorf fahren sieht. Auf 2400 m2 Gewächshaus- und 4 Hektar Freifläche wird vor allem regionales Gemüse angebaut: Lauch, Zucchini, Karotten, Gurken, Fenchel, Tomaten, verschiedene Salate und Kräuter, im Herbst Kürbis, Rote Bete und Kohlsorten. 1000 Kunden zwischen Rosenheim und Kufstein beliefert das Unternehmen wöchentlich. Wer es exotischer mag oder zusätzlich Obst wünscht, kann seine Bananen, Auberginen oder Süßkartoffeln über den Hofladen mitbestellen.
Gemüse im Einklang mit der Natur
So idyllisch es auf dem Gutshof zugeht – ideal ist die Gegend eigentlich nicht für den Gemüseanbau. “Wir liegen auf über 700 Meter Seehöhe, außerdem gibt es viele Niederschläge und nicht genug Sonne”, erläutert Astrid-Beate Oberdorf, zuständig für Marketing und Vertrieb. Das sieht man dem Gemüse allerdings nicht an. Das Gemüse strotz vor Gesundheit und darf hier mit herrlichem Blick auf das Mangfallgebirge aufwachsen. Bereits 1983 stellte Dr. Kartz von Kameke die Gutsgärtnerei des Hofguts – die nach dem Krieg zur Selbstversorgung angelegt wurde – auf ökologischen Landbau um und lässt sie seitdem nach den Richtlinien des Bioland-Verbandes bewirtschaften. “Wir bauen wenig anfällige Sorten in abwechslungsreichen Fruchtfolgen an – alles im Einklang mit den Kreislaufprozessen, wie sie auch in der Natur vorkommen”, sagt Oberdorf und führt mich vorbei an großen Feldern mit Zucchinis und Lauch. Es darf durchaus auch einmal etwas “Beikraut” stehen bleiben. Breitet es sich zu stark aus, rücken die Gärtner ihm mit Hacken und Abflammen zu Leibe. Der Boden wird durch Gründüngung mit Stickstoff sammelnden Pflanzen aufgebaut.
In Wallenburg wachsen – je nach Jahreszeit – ca. 50 Gemüse- und Kräuterarten, z.B. die Zuchini Parthenon, gestreifte Green Tiger und gelbe Sebring – Sorten, die ohne künstliche Dünger und Schädlingsbekämpfung hervorragend gedeihen
Vor allem die Logistik beeindruckt mich
Von der Energiegewinnung mittels Solardächern, über Mehrweg-Gemüsekisten die immer wieder verwendet werden, bis zum betriebseigenen Hackschnitzelheizwerk mit Restholz aus dem eigenen Forst versucht das Biogut Wallenburg so nachhaltig und “enkeltauglich” wie möglich zu wirtschaften. Mich persönlich hat vor allem die Logistik beeindruckt. Als begeisterte Hobbygärtnerin weiß ich, wie schwierig es ist, vorauszuplanen, wann ein Gemüse reif ist und natürlich auch: Ob es am Ende überhaupt die Qualität hat, die man sich wünscht. Als Kundin erhaltet Ihr beim Biogut schon 2 Wochen im voraus eine Vorschau über das Gemüse, welches in Eurer Kiste landen wird. Und als wäre das nicht herausfordernd genug, arbeitet das Biogut-Team selbstverständlich auch kurzfristig Änderungswünsche der Kundinnen und zusätzliche Produktwünsche aus dem Hofladen ein, packt die vielen Kisten mit dem frisch geernteten Gemüse am Abend vor der Auslieferung im Kühlraum und liefert sie am nächsten Morgen an die diversen Adressen aus.
Im Hofladen erhaltet Ihr täglich erntefrisches, knackiges Gemüse und Obst, vieles stammen vom eigenen Hof sowie Bio-Höfen aus der Region, hinzu kommen Fleisch- und Käsespezialitäten, Backwaren und ein breites Naturkostsortiment
Ich finde Gemüsekisten wie die vom Gut Wallenburg großartig, und kann sie Euch nur wärmstens empfehlen (gibt es inzwischen in vielen Orten!): Ich muss mir beim Einkauf keine Gedanken mehr machen, probiere auch einmal neue Gemüsesorten aus, unterstütze die Bauern vor Ort und weiß, dass das Gemüse ohne Pestizide angebaut wurde
Von Osten und von Süden führen Alleen mit jahrhundertealten Ahornen, Eichen, Linden und Eschen nach Schloss und Gut Wallenburg; der Weg ist teilweise noch in altem Kopfsteinpflaster belassen
Biogut Wallenburg
Wallenburg 79e
83714 Miesbach
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