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Berühmt ist das kleine Örtchen Heilgendamm nicht nur dank des G8-Gipfels, der 2007 im ehemaligen Kempinski Grand Hotel stattfand, sondern vor allem durch seine imposanten Logier-, Bade- und Gesellschaftshäuser im klassizistischen Stil. Die vom Meer aus sichtbare weiße Häuserreihe in typischer Bäderarchitektur verschaffte Heiligendamm einst den Namen „Weiße Stadt am Meer“; seit vielen Jahren bröckelt sie jedoch und sucht nach finanzkräftigen Investoren.
Heiligendamm: Reiseziel des europäischen Hochadels
Heiligendamm, das älteste Seebad Deutschlands, wurde bereits im Jahr 1793 durch den mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. auf Anraten seines Leibarztes gegründet. Seine Blüte erlebte das Seebad im 19. Jahrhundert, als es zu einem beliebten Reiseziel des europäischen Hochadels gehörte und selbst Mitglieder der russischen Zarenfamilie in den von Johann Christoph Heinrich von Seydewitz, Carl Theodor Severin und Georg Adolph Demmler geschaffen Bade- und Gesellschaftshäusern residierten. Der große Zerfall begann Anfang des 20. Jahrhunderts und fand seinen Höhepunkt in der DDR. Unter der Projektentwicklung von Anno August Jagdfeld begann man Ende der 90er Jahre schließlich damit, fünf der historischen Gebäude zu restaurieren und zur 5-Sterne-plus-Hotelanlage Kempinski Grand Hotel Heiligendamm auszubauen. Der ehemalige US-Präsident George W. Bush übernachtete dort zunächst während seiner Deutschlandreise 2006. Ein Jahr später besuchte er das Seeheilbad dann abermals dank des G8-Gipfels.
Die Perlenkette bröckelt…
Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen der Hotelbetreiber, Einwohner und Lokalpolitiker geriet die Sanierung des Ortes jedoch ins Stocken. Nachdem die Kempinski-Gruppe aus dem Projekt ausgestieg und der Eigentümer Ende Februar 2012 Insolvenz anmeldete, wurde das Grand Hotel im letzten Jahr vom Hannoveraner Wirtschaftsprüfer Paul Morzynski erworben, der es vorsichtig um- und ausbauen will. Im Sommer 2010 begann die Entwicklungs-Compagnie Heiligendamm außerdem mit dem Wiederaufbau sieben denkmalgeschützter Villen der so genannten Perlenkette. Bei meinem Besuch war ich überrascht, wie viele der ehemals wunderschönen Villen immer noch traurig vor sich hinbröckeln – und das direkt an der Promenade. Andererseits verleiht das dem Ort einen ganz eigenen nostalgischen Charme. Eine Besichtigung (und sicher auch Übernachtung im Grand Hotel) ist unbedingt empfehlenswert!
Von Kühlungsborn kommend, erreicht man das Seeheilbad über einen Steg, der steiniges Gelände überbrückt
In der imposanten Perlenkette reihen sich renovierte Villen an zerfallene Schönheiten
Ein Stein erinnert an die Gründung des Seebads durch Friedrich Franz I.
Das ehemalige Kempinski Grand Hotel meldete 2012 Konkurs an und befindet sich jetzt in der Hand des Hannoveraner Wirtschaftsprüfers Paul Morzynski
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Liebe Dani,
erst einmal wünsche ich dem gesamten LadyBlog-Team von Herzen ein gutes Neues Jahr!
Vielen Dank für den schönen und ausführlichen Beitrag über Heiligendamm und das Grandhotel. Die Fotos wecken in mir sehr gute Erinnerungen an den ersten Hochzeitstag meines Mannes und mir (vor 1 Jahr), den wir im Grandhotel Heiligendamm verbracht haben. Es war einfach traumhaft – das Hotel und seine Einrichtung, das Essen, das freundliche Personal und auch der tolle Wellnessbereich! Und nicht zu vergessen die wunderschöne Landschaft, die alleine schon einen Besuch wert ist – egal, in welcher Unterkunft man unterkommt! Bild 6 Deines Beitrages zeigt übrigens das Gebäude, in dem man morgens frühstückt. Man fühlt sich hierbei zurück versetzt in die Gründungszeit, als hier vielleicht noch Könige, Herzoge und Zaren ihr Mahl zu sich nahmen…
Alles Liebe, Kerstin
Ich habe eine wirkliche Schwäche für diese nostalgischen Ostseebäder. Mich haben allerdings auch auf Usedom die in der Tat vor sich hinbröckelnden Prachtvillen irritiert, zum Teil hatte ich deswegen direkt ein unheimliches Gefühl.
Deine Bilder sind sehr schön und stimmungsvoll!
Von Herzen ein gutes und gesundes Neues Jahr.
Liebe Grüße, Rena
http://www.dressedwithsoul.blogspot.de
Wunderschöne Fotos. Wir waren im Herbst im Grand Hotel Heiligendamm. Da fühlt man sich wie eine Prinzessin. En frohes neues Jahr
Wünscht Kathrin