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Inzwischen sind schon wieder ein paar Wochen seit unserer großen Småland-Reise vergangen, aber ich habe es erst jetzt geschafft, die vielen vielen Fotos zu sichten. Die Landschaft und vor allem das Licht in Südschweden waren so einzigartig, dass ich das Land vor allem durch die Kameralinse erkundet habe. Heute möchte ich Euch zunächst 8 Tipps für die Gegend rund um Jönköping, Värnamo und den Vätternsee geben, in der wir 1,5 Wochen zu Besuch waren.
1. Unser traditionelles Schwedenhaus
Wir haben uns für ein traditionelles rotes Schwedenhaus entschieden, das sich mitten im Wald zwischen Jönköping und Värnamo befindet. Gebucht haben wir es über Airbnb. Das Tolle an dem Haus ist nicht nur die traditionelle Einrichtung mit antiken Möbeln, altem Kinderspielzeug, Holzofen und nostalgischen Tapeten sondern auch die Lage: Rings herum befinden sich nur Wälder (voller Blaubeersträucher) und ein Fluss, auf dem wir Kanufahren konnten. Ein Kanu wird von der Vermieterin ebenfalls zur Verfügung gestellt. Nur gelegentlich hört man mal einen Kuckuck rufen und in der Abenddämmerung kann man schon auch mal einem Elch auf der Straße begegnen. Das muss man natürlich mögen.
Unsere zweite Unterkunft im gelben Häusschen werde ich Euch im nächsten Beitrag zeigen
2. Kanufahren & Fischen
Småland ist mit seinen rund 5000 mehr-als-ein-Hektar-großen-Seen extrem reich an Gewässern und wird deshalb auch „das Seenreich“ genannt. Einer der schönsten ist sicherlich der kristallklare Vätternsee, an dem jedes Jahr im Juni die über 300 Kilometer lange Radrundfahrt „Vätternrundan“ stattfindet. Er ist der zweitgrößte See Schwedens. Doch auch die vielen kleinen, versteckten Flüsse und Seen wollen entdeckt werden. Solltet Ihr in der Gegend Urlaub machen, dann gibt es in der Nähe Eures Häuschens ganz sicher einen See, an dem Ihr herrlich baden, angeln oder Ruderboot fahren könnt. Uns hat auch das Kanufahren auf dem Fluss hinter unserem Haus unglaublich viel Spaß gemacht. Neben wilder Landschaft haben wir dabei so traumhafte Grundstücke wie das Schwedenhaus auf dem Titelbild entdeckt.
Wenn Ihr über kein eigenes Kanu verfügt, könnt Ihr Euch an vielen Stationen in Småland eines leihen
3. Restaurant Syltan in Värnamo
Das Syltan befindet sich im Museum Vandalorum im Örtchen Värnamo. Dieses ist bekannt für seine wechselnden Design-Ausstellungen, in denen vor allem auch lokale Künstler ihre Werke zeigen dürfen – ich persönlich war etwas enttäuscht von den gerade einmal zwei Sälen, in denen Kunstobjekte betrachtet werden konnten. Begeistert waren wir allerdings vom Restaurant. Hier stimmt alles: die Einrichtung mit modernen Design-Klassikern, die gute Qualität der Speisen, die regionalen Zutaten und die Atmosphäre. Zur Mittagszeit ist es in schwedischen Restaurants übrigens üblich, dass Ihr Euch zusätzlich zu Eurer Mahlzeit kostenlos Wasser, Tee, Salate, Brote und Aufstriche nehmen könnt. Ich habe mich für unglaublich leckere Spagetti mit Gorgonzola und Stangensellerie entschieden.
Neben dem chicen Restaurant Syltan befindet sich im Vandalorum übrigens auch ein empfehlenswerter Design-Shop
Restaurant Syltan
Skulpturvägen 2
331 93 Värnamo
4. Der Store Mosse Nationalpark
Der Store Mosse Nationalpark bei Värnamo hat mich wirklich beeindruckt. Auf kilometerlangen, mehr oder weniger breiten Stegen könnt Ihr durch eines der größten Moorgebiete Schwedens wandern – das ist auch für Kinder ein herrliches Abenteuer. Außerdem habt Ihr die Möglichkeit, Euch im (sehr informativen) Besucherzentrum Naturum am Eingang des Nationalparks kostenlos Ferngläser auszuleihen und seltene Vögel zu beobachten, zum Beispiel Singschwäne, Zwerkschnepfen, Goldregenpfeifer und Fischadler. Mit seinen Hoch- und Niedermooren vermittelt der Nationalpark ein herrliches Gefühl von Weite und ist vor allem im Abendlicht wunderschön zu erkunden!
Tipp: Denkt bei einem Besuch des Nationalparks Store Mosse an festes Schuhwerk und Mückenschutz
Store Mosse nationalpark
330 33 Hillerstorp
5. Kulturviertel in Jönköping
Jönköping und ich – wir hatten keinen guten Start. Am Tag unserer Besichtigung regnete es in Strömen, unser Kind war schlecht gelaunt und zwei der Cafés, die ich mir vorher rausgesucht hatte, waren geschlossen. Trotzdem möchte ich Euch das Städtchen an der Südspitze des Vätternsees für einen Tagestrip ans Herz legen. Sehenswert ist vor allem das Streichholzmuseum und das Kulturviertel rings herum: In alten Backsteingebäuden des renovierten Industriegeländes sind zum Beispiel eine lokale Bierbrauerei, ein Radiomuseum, ein Theater, ein Café, Restaurants und Shops untergebracht. Empfehlenswert ist auch das Café Bryggan. Vom schwedischen Restaurant-Führer „White Guide“ wurde es als eines der besten Cafés Smålands gekürt. Vor allem an einem sonnigen Abend ist der Blick über das Wasser von den Außentischen wunderschön. Vom Stadtzentrum aus werden auch Bootsfahrten auf den Vättern angeboten.
Auf dem Gelände der ehemaligen Streichholzfabrik befindet sich heute beispielsweise eine lokale Bierbrauerei
Gelände der Streichholzfabrik
Tändsticksgränd 27
553 15 Jönköping
Bryggan Café & Bistro
Södra Strandgatan 8
553 20 Jönköping
6. Rikscha-Fahrt über die Insel Visingsö
Die Insel Visingsö mit ihren 736 Einwohnern liegt inmitten des Vetternsees und kann mehrmals am Tag mit einer der typischen gelben Schweden-Fähren erreicht werden. Wir haben sie im Anschluss an unseren Spaziergang durch Gränna besichtigt und der Aufenthalt auf der überschaubaren und unglaublich idyllischen Insel war eines meiner absoluten Highlights unserer Småland-Reise. Ihr könnt die 14 km lange Insel zu Fuss, mit dem Auto, dem Rad oder – bestimmt besonders schön – mit der Remmalagsvagnar, einer Art Kutsche, erkunden. Und es gibt noch eine Möglichkeit: Gleich am Fähranleger könnt Ihr neben Rädern auch Rikschas leihen. In gemächlichen Tempo kommt Ihr dann durch traumhaft schöne Dörfer mit alten Kirchen, Holzhäusern und perfekten Vorgärten, Ihr passiert Burgen und Ruinen, mehrere Museen, Ausgrabungsstätten, Pferdekoppeln und herrliche Alleen. Ach, was wäre es schön, hier zu leben!
Die Idylle pur, wie aus einer Geschichte von Astrid Lindgren, findet Ihr auf der Insel Visingsö
7. Blaubeeren & Pilze sammeln
Es lohnt sich, auch im Spätsommer und Herbst nach Småland zu reisen, denn dann sind die Wälder ein reich gedeckter Tisch. Während unserer Spaziergänge staunten wir über die unzähligen Blaubeerbüsche, die den kompletten Waldboden bedeckten – so viel Marmelade kann kein Mensch kochen. Die blåbär wächst am liebsten in halbschattigen Kiefernwäldern und davon gibt es in Småland wirklich einige. Erntezeit ist von Juli bis September. Im Frühjahr werden die Zweige des Blaubeerbusches gerne als Strauss für das schwedische Osterfest gepflückt, da sich aus den kleinen Knospen schnell Blüten entfalten. Neben Blaubeeren könnt Ihr ab dem Spätsommer natürlich auch Pilze in Fülle finden.
In unserem Schwedenhäusschen lagen schon Körbe und Pilzmesser für fleißige Sammler bereit
8. Café Nydala & andere Land-Cafés
Fast jedes Dörfchen hat in Småland ein kleines Gartencafé. Sie haben in der Regel einen tollen Außenbereich und sind innen gemütlich mit bunt durcheinander gewürfelten Möbeln oder typisch weißen Holzmöbeln eingerichtet. Ihr bekommt hier guten Kaffee, selbstgebackenen Kuchen wie den Ostkaka, den schwedischen Käsekuchen, süße Teilchen wie Zimtschnecken und Sandwiches. Häufig schließt sich an das Café auch noch ein kleiner Design-Shop an, in dem Antiquitäten oder Interieur verkauft wird. In der Nähe unseres Schwedenhauses befand sich zum Beispiel das nette Café Nydala, das auf dem Grundstück einer Villa untergebracht ist. Sehr hübsch schauten auch Annas Café – Jul-Ljus i Hook und das Café Stationshuset i Bor aus. Allerdings hatten diese gerade geschlossen, als wir einkehren wollten.
Bitte beachtet die Öffnungszeiten der Land-Cafés, viele scheinen nur am Wochenende geöffnet zu haben
Café Nydala
NYDALA GAMLA SKOLA 1
570 03 Vrigstad
Jul-ljus Annas Cafe
Alstervägen 11
560 13 Hok
Stations Huset i Bor
Stationsvägen 3
330 15 Bor
Weitere Tipps: Gyllene Uttern, Gränna & die Polkagris
Schweden ist für seine besonders hübschen Rastplätze bekannt, darunter auch Gylenne Uttern an der E4 – inzwischen zwar kein Geheimtipp mehr. Trotzdem kann ich Euch empfehlen, an diesem herrlichen Ort auf dem Weg nach Gränna zu Mittag zu essen. Das Hotel und Restaurant Gyllene Uttern ist in einem burgähnlichen Gebäude untergebracht, das Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet wurde. Neben alten Ritterrüstungen könnt Ihr – mit Blick auf den Vättern – hervorragend speisen. Es ist auch möglich, auf der Terrasse des Hotels einfach nur ein Käffchen zu trinken. Gränna gehört ebenfalls in die Kategorie „Reisebus-Stop“; doch auch dieses schnuckelige Örtchen mit seinen farbenfrohen Holzhäusschen würde ich mir an Eurer Stelle anschauen. Gränna ist geprägt von den Polkagris, das sind die typischen rot-weiß-gestreiften, nostalgischen Zuckerstangen, die 1859 von der 35-jährige Witwe Amalia Eriksson hier (und nicht in England!) erfunden wurden. Sehenswert ist auch die Knäckebrot-Manufaktur Gränna Knäcke. Zum Gedenken an den in Gränna geborenen Ballonfahrer Salomon August Andrée befindet sich im Ort außerdem ein Museum, das die gescheiterte Polarexpedition von 1897 dokumentiert. Das beste Fika gibt’s in der Kaffestugan Grännaberget.
Hier geht es zum zweiten Teil unserer Reise
NOCH MEHR SCHWEDEN-TIPPS
- Småland: Auf den Spuren von Astrid Lindgren
- Atelier Rosemood: Das Fotobuch unserer Schweden-Reise
- Auf Reisen: Eine Schlössertour durch Schweden
- Lovely Places: William-Morris-Schloss Tjolöholm Slott in Schweden
Ich bin zufällig auf deine Seite gestoßen. Deine Ipressionen von Südschweden machen wirklich Gusto auf gemütlichen Urlaub im Norden. Herzlichen Dank für die schönen Bilder und den Beitrag. Lg Karl